Drehen eines Kegels bzw. Konus

Hinweise zum Drehen von Kegeln und Kegelstümpfen durch genaues Einstellen des Oberschlittens


Genaues Einstellen des Oberschlittens zum Drehen eines Konus bzw. Kegelsstumpfs

Will man einen Konus drehen, benötigt man den genauen Winkel zum Einschwenken des Oberschlittens. Wie dieser zu ermitteln ist, geht aus der Seite über die Abwicklung eines Kegelstumpfs hervor.

Für die genaue Enstellung des Winkels ist die Genauigkeit der Gradskala am Oberschlitten nicht ausreichend. Hier wird gezeigt, wie man sich ein recht genaues Hilfsmittel herstellen kann.



Das Einstellwerkzeug besteht aus zwei Teilen, die aus 10 mm Alu-L-Profil hergestellt sind.

Oben links der Träger für den Nonius, der mit einem Magnetschnäpper an der Planschlittenseite angebracht wird, unten die Gradskala mit einer Befestigung, die an den Fuß des Oberschlittens angeklemmt wird.

Die Skala kann kein voller Halbkreis sein, weil der Kreismittelpunkt im Drehpunkt des Oberschlittens liegen muss. Der Abstand Drehpunkt zur Linie K entspricht der halben Breite des Oberschlittenfußes + 1mm, der Wandstärke des L-Profils.

Für den Zusammenbau der Skala muss der Oberschlitten zuerst genau parallel zur Achse der Drehmaschine eingestellt werden. Dazu dreht man mit dem Oberschlitten einen Zylinder und misst die Durchmesser an beiden Enden. Besteht eine Differenz, dann muss der Oberschlitten nachgerichtet werden und der Zylinder wird erneut durch leichtes Nachstellen des Planschlittens gedreht und wieder gemessen. Es kann einige Versuche kosten, bis die exakte parallele Stellung gefunden ist. Dann stellt man die Anklemmung aus dem L-Profil her und kann den Abstand der Linie K vom Drehpunkt nochmal ausmessen. Die Schräubchen sind M3.

Die Herstellung der Skala: Die Skala als Bilddatei kann hier heruntergeladen werden. Die Datei kann man in ein Text-Dokument (Word, Libreoffice, ...) oder einer Bildverarbeitung laden, um sie dort auf die passende Größe skalieren und ausdrucken zu können. Die Skala besteht aus einem dünnen Alu-Blech, auf das vor dem endgültigen Zuschneiden zuerst einmal die ausgedruckte und grob zurechtgeschnittene Skala aufgeklebt und nach dem Trocknen mit einer transparenten Selbstklebefolie abgedeckt wurde. Die Größe richtet sich nach den Platzverhältnissen der Maschine, wie man unten sieht, wird zum Einstellen der Planschlitten weit nach hinten gefahren. Je größer der Radius der Skala gehalten werden kann, um so höher ist die Einstellgenauigkeit.

Jetzt wird die Klemmvorrichtung angefertigt, die auf den Fuß des Oberschlittens aufgesteckt wird. Der Abstand der Linie K zum Drehpunkt kann jetzt ausgemessen werden, die Skala wird entsprechend ausgeschnitten und an die Klemme geschraubt. Abschließend wird der Kreis der Skala beschnitten.

Manchmal, eher selten, findet man Winkelmesser aus Metall (Aluminium) im Geschäften für Bürobedarf.

Das wäre auch eine brauchbare Skala, allerdings stehen die Zahlen auf dem Kopf und die Befestigung an der Klemmvorrichtung müsste anders ausgeführt werden. Und die Größe des Radius muss passen.
Hier ist gezeigt, wie der Noniusträger an den Planschlitten angebracht ist. Beim Aufsetzen darauf achten, dass keine Späne eingeklemmt werden!

Der Nonius wird bei der Herstellung erst ganz zum Schluss, als letzter Schritt aufgeklebt.
Hier ist die Skala jetzt aufgesteckt.

Bei der Herstellung wird der Nonius ganz zum Schluss auf den Träger aufgeklebt und es muss darauf geachtet werden, dass der Mittelstrich exakt auf der Mittellinie der Skala liegt. Eine Pinzette kann dabei sehr hilfreich sein! Jeder Teilstrich des Nonius stellt 0,2° (= 12 Winkelminuten) dar.

Der Oberschlitten kann jetzt sehr genau auf den gewünschtem Gradwert eingestellt und auch wieder auf Null zurückgedreht werden.

Zum Drehen des Konus wird diese Einstellhilfe natürlich herausgenommen.

Ist der Oberschlitten nur schwer drehbar, dann kann ein kleine Schraubzwinge, angeklemmt am oberen Schlittenteil, eine merkbare Hebelverlängerung darstellen, mit der der Winkel dann fein eingestellt werden kann.

Beim Drehen der Oberschlittens sollte sich der Kreisbogen über dem Nonius nicht viel in radialer Richtung bewegen, weil das Ungenauigkeiten mit sich bringt. Stellt man solche Bewegungen fest, dann sitzt die Linie K nicht richtig und die Befestigung der Skala auf der Klemmvorrichtung muss nachgearbeitet werden.




Version: 1.0 Copyright: Rolf Süßbrich, Dortmund, 08.03.2021